Als vor etwa 200 Jahren schottische, irische, deutsche, französische und andere europäische Einwanderer auf den nordamerikanischen Kontinent auswanderten, brachten sie ihre jeweiligen Instrumente und Musikstile mit. Speziell in Kanada etablierte sich, dass sich die Menschen abends in einer Küche oder in einer Scheune trafen, ihre Geigen mitbrachten und gemeinsam spielten. Jeder griff die einfache Melodie eines der Musiker auf, spielte sie nach und schmückte sie aus, so, wie sie in seiner Heimat geklungen hätte. So ergaben sich Walzer (3/4-Takt), Reels (4/4-Takt), Jigs (3/6-Takt) und Two-Steps (2/4-Takt), die zu einem Mix aus den Musikinterpretationen der verschiedenen Nationen wurden und heute den typisch kanadischen Fiddle-Stil ausmachen. Bis heute treffen sich Haus- und Hobbymusiker mit ihren Geigen, Gitarren, Banjos, Akkordeons im Park oder auf dem Campingplatz, um Musik zu machen und zu singen. 

Der Stepdance hat sich parallel dazu entwickelt. Es waren französische Männer, die den Winter in den tiefen Wäldern Quebecs verbrachten, um dort Bäume zu fällen und bereit zu machen, damit die Stämme im Frühjahr mit den durch die Schneeschmelze angeschwollenen Flüssen in die Täler und Orte befördert werden konnten. Frühe Dunkelheit, lange Abende, rauher Winter, Einsamkeit - was taten die Männer, wenn sie nicht arbeiteten? Einige hatten ihre Geigen mit und spielten. Die anderen fingen an, mit ihren Füßen auf den Holzpanelen des Bodens den Takt und Rhythmen zu klopfen. Durch die langen Winter entstanden komplizierte Fußfolgen und die unglaubliche Kunst des Steptanzes, dessen speziell kanadische Ausführung wir in der Hoedown-Show mit Leo bewundern dürfen.